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Krankheitsbilder-Glossar

Was bedeutet das? Hier möchten wir Ihnen einige häufig auftretende Fachbegriffe kurz erläutern. Bei weiteren Fragen wenden Sie bitte an Ihren Arzt oder Therapeuten

Agoraphobie

Bei Agoraphobie können Angstzustände auftreten, wenn die Menschen das Haus verlassen, sich in Menschenmengen oder auf öffentlichen Plätzen bewegen oder alleine mit Bus, Bahn oder Flugzeug reisen.

Angsterkrankungen

Angsterkrankungen sind seelische Erkrankungen, bei denen das Symptom Angst im Vordergrund steht. Sie zeigen sich in übersteigerten Gefühlen der Angst vor bestimmten Situationen oder Objekten oder in nicht kontrollierbaren Angstgefühlen, die in Panik, völliger Hilflosigkeit oder Ängstlichkeit münden und dadurch den Tagesablauf des Betroffenen prägen. Angsterkrankungen treten vorwiegend im jungen Erwachsenenalter auf und beginnen nur selten nach dem 40. Lebensjahr. Die Folge können der Rückzug aus zwischenmenschlichen Beziehungen bis zur völligen Isolation oder Konflikte in der Familie und am Arbeitsplatz sein. Eine Behandlung wird häufig dadurch erschwert, dass viele Betroffene erst sehr spät psychotherapeutische oder fachärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Man unterscheidet bei Angsterkrankungen zwischen gerichteten und ungerichteten Angststörungen. Gerichtete Ängste sind meist Phobien (Agoraphobie, Soziale Phobie, Spezifische Phobie), ungerichtete Ängste sind Panikstörungen und dauerhafte Angstzustände.

Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS)

Die Symptome dieser Störung sind: beeinträchtigte Aufmerksamkeit durch z. B. Träumen, leichte Ablenkbarkeit oder sprunghafter Wahrnehmungsstil, Impulsivität, mangelnde Selbststeuerung und motorische Überaktivität.

Demenz

Die Demenz ist eine Erkrankung des Gehirns mit Beeinträchtigung des Gedächtnisses, des Denkens, der Orientierung, von Auffassungsgabe und Rechnen, der Sprache, der emotionalen Kontrolle, des Sozialverhaltens und Urteilsvermögens.

Depressionen

Als Depression bezeichnen wir ein Gefühl der Niedergeschlagenheit, das sich auf verschiedenen Ebenen des menschlichen Daseins ausprägen kann. Zum Beispiel können auf emotionaler Ebene Traurigkeit oder Gefühllosigkeit auftreten. Auf motivationaler Ebene kann es zu Entscheidungsunfähigkeit oder Antriebsschwäche kommen. Im kognitiven Bereich sind Denkhemmungen und Grübelneigung typisch, auf der vegetativ-physiologischen Ebene Appetit- und Schlafstörungen, auf der Verhaltensebene kann sich apathisches oder auch rastloses Verhalten abzeichnen. Schweregrad und Verlauf der Erkrankung können sehr unterschiedlich sein.

Elektroenzephalogramm (EEG)

Mit einem Elektroenzephalogramm (EEG) werden Hirnströme gemessen und dargestellt. Dadurch können Veränderungen der Hirngrundaktivität gemessen und z. B. Zeichen einer erhöhten cerebralen Krampfbereitschaft ermittelt werden.

Ergotherapie

Ergotherapie ist eine Therapieform, bei der alltagspraktische, arbeitsspezifische, handwerkliche, kreative oder spielerische Betätigungen gezielt eingesetzt werden, um eingeschränkte oder verloren gegangene körperliche oder seelische Fähigkeiten wiederzuerlangen, zu stärken oder alternative Ersatzfunktionen zu trainieren. Arbeitstherapie ist ein Teilbereich der Ergotherapie bei dem ein gezieltes Training der Grundarbeitsfähigkeiten im Vordergrund steht und ein Wiedereinstieg ins alltägliche Leben vorbereitet werden soll (Rehabilitation). Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken. Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen.

Ess-Störungen

Bei Ess-Störungen werden verschiedene Formen unterschieden. Bei der so genannten Anorexia nervosa wird ein Gewichtsverlust durch Hungern, absichtliches Erbrechen, Abführen oder den Gebrauch von Appetitzüglern herbeigeführt. Bei Bulimia nervosa kommt es zu wiederholten Anfällen von Heißhunger und anschließendem Erbrechen bei übertriebener Kontrolle des Körpergewichts.

Klaustrophobie

Klaustrophobie ist eine Angstkrankheit, die sich in Furcht vor engen Räumen äußert, welche in der Konsequenz daraus gemieden werden.

Kognition

Der Begriff Kognition bezeichnet geistig- mentale Prozesse wie Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Wünsche oder Absichten. Kognition kann auch als Prozess der Informationsverarbeitung verstanden werden, in dem z. B. Neues gelernt und Wissen verarbeitet wird. Kognitionen beinhalten das, was Individuen über sich selbst, ihre (soziale) Umwelt, ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft denken. Kognitionen können Gefühle (Emotionen) beeinflussen. Kognitive Lernziele können für alles festgelegt werden, was mit dem Verstand erfasst werden kann, d. h. sowohl Faktenwissen als auch kreative Anwendung von Wissen oder das Lösen von Problemen.

Kognitive Störungen

Unter kognitiven Störungen werden Störungen der geistigen Leistungsfähigkeit in Form von herabgesetzter Aufmerksamkeit, Konzentrationsstörungen, vermehrter Vergesslichkeit oder anderen Denkstörungen bezeichnet.

Konzentrationsstörungen

Konzentrationsstörungen können durch verschiedene seelische oder körperliche Probleme entstehen. Viele Aufgaben im Beruf oder in der Schule können wegen mangelnder Konzentration nicht oder nur schwer erledigt werden.

Manie

Die Manie gehört wie die Depression zu den psychischen Störungen, die durch erhebliche Schwankungen der Stimmungslage und extreme Stimmungsausprägungen gekennzeichnet sind. Bei einigen Betroffenen treten manische Phasen isoliert auf. Doch meistens wechseln sie sich mit depressiven Phasen ab, dann spricht man von einem bipolaren Verlauf (auch manischdepressive Krankheit). Die Erkrankung zeigt sich in den meisten Fällen erstmals im jungen Erwachsenenalter.

Neuroradiologie

In der Neuroradiologie werden bildgebende Verfahren wie z. B. Kernspintomographie oder Computertomographie eingesetzt, um das Gehirn zu untersuchen. Die Bilder dienen der Beantwortung von Fragen nach den möglichen morphologischen Grundlagen klinischer Symptome bei psychischen Störungen.

Panikstörungen

Bei einer Panikstörung handelt sich um eine episodische und plötzliche Angst mit körperlichen Reaktionen, die in der Regel grundlos auftreten.

Persönlichkeitsstörungen

Hinter Persönlichkeitsstörungen verbergen sich tief verwurzelte Verhaltensmuster, die sich in starren Reaktionen auf unterschiedliche persönliche und soziale Lebenslagen zeigen. Häufig gehen sie mit einem unterschiedlichen Ausmaß persönlichen Leidens und gestörter sozialer Funktionsfähigkeit einher.

Phobien

Phobien gehören zu den häufigsten psychischen Problemen. Die wichtigste emotionale Komponente ist dabei die Angst. Sie wird durch bestimmte Reize ausgelöst. Die Betroffenen erkennen durchaus, dass ihre Angst irrational ist, sie können ihre Reaktion jedoch nicht kontrollieren. Weit verbreitet sind z.B. die Angst vor Spinnen (Arachnophobie), die Angst vor großen Plätzen (Agoraphobie) oder die Angst vor engen Räumlichkeiten wie z. B. Fahrstühlen (Klaustrophobie).

Posttraumatische Belastungsstörung

Eine posttraumatische Belastungsstörung entsteht als eine verzögerte Reaktion auf stark belastende Ereignisse oder Situationen mit außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigem Ausmaß, die bei fast jedem Menschen eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde. Typisch für diese Störung ist das wiederholte Erleben des Traumas vor dem Hintergrund einer emotionalen Abstumpfung

Psychische Probleme/Störungen

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden rund 25 Prozent aller Menschen an psychischen Problemen oder Störungen. Dazu zählen u. a. emotionale Schwierigkeiten wie Depression und Angststörungen, Drogenmissbrauch oder Denkstörungen. Die psychischen Erkrankungen stellen für die Betroffenen und ihre Angehörigen sowie das soziale Umfeld oftmals eine große Belastung dar und sind in hohem Maß auch für die Arbeitsunfähigkeit vieler Menschen verantwortlich. Psychische Störungen können durch viele Faktoren ausgelöst werden.

Psychoedukation

Psychoedukation bezeichnet die Schulung psychisch Kranker und deren Angehöriger, damit diese die Krankheit besser verstehen und besser mit ihr umzugehen lernen. Psychoedukation eignet sich vor allem für an Schizophrenie Erkrankte, aber auch für Patient*innen mit Depressionen, Suchterkrankungen und Persönlichkeitsstörungen. Hintergrund der Maßnahme ist, dass sich die Einsicht in die eigene Krankheit sowie spezielle Kenntnisse über das eigene Leiden positiv auf die Behandlung und den weiteren Verlauf auswirken. Das Wiedererkrankungsrisiko (Rückfallrisiko) kann gesenkt werden, die Patient*innen und Angehörigen fühlen sich weniger hilflos und das Leben mit der psychischen Krankheit wird erleichtert.

Psychopharmaka

Diese Medikamente werden bei psychischen Störungen eingesetzt, um z. B. die Stimmung zu heben, Konzentrations- und Wahrnehmungsstörungen zu behandeln oder die Schlafqualität zu verbessern. Oft ist eine Psychopharmakotherapie Voraussetzung für das Gelingen einer Psychotherapie.

Psychose

Psychose ist ein Sammelbegriff für schwere psychische Erkrankungen, die durch gravierende Störungen der Patient*innen im Bezug zu ihrer Umwelt gekennzeichnet sind. Einige Formen der Psychosen ergeben sich durch körperliche Schäden wie z. B. durch Tumore, Infektionen, Verletzungen, Stoffwechselstörungen und Alkohol oder Drogenmissbrauch. Andere Formen können nicht durch organische Schäden allein erklärt werden. Hierzu gehören z. B. die Schizophrenie und die manisch-depressive Erkrankung. Manche Psychose-Erkrankungen können auch auf traumatische Erlebnisse zurückgeführt werden. Bei organischen Psychosen wird möglichst die Grunderkrankung behandelt. Die Therapie kann aber auch durch Medikamente und Psychotherapie mit nachfolgenden Rehabilitationsmaßnahmen erfolgen.

Psychotherapie

Psychotherapien sind erprobte und vielfach wissenschaftlich evaluierte Behandlungen, die in der konkreten Beziehung zwischen Psychotherapeut*in und Patient*in versuchen, psychisches Leid zu heilen oder zu lindern. Bei unterschiedlichen psychischen Störungen werden verschiedene Verfahren angewandt, die einzeln und in Gruppen durchgeführt werden können. Es gibt vielfältige psychotherapeutische Methoden mit unterschiedlichen theoretischen Modellen und Schwerpunkten, u. a. Verhaltenstherapie, kognitive Therapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Familientherapie etc.

Schizophrenie

Schizophrenie ist häufig mit Wahnideen und Halluzinationen verbunden. Die Symptome dieser Erkrankung sind Störungen des Ich-Erlebens. Die Gefühle und Gedanken der Patient*innen werden scheinbar von "außen" eingegeben oder entzogen. Des Weiteren treten Denkstörungen, Zerfahrenheit oder Verwirrtheit sowie Verfolgungswahn oder Wahrnehmungsstörungen wie Halluzinationen und Hören fremder Stimmen auf. Die Symptome können einmalig oder wiederholt auftreten. Die Schizophrenie ist in der Regel eine mit den heute verfügbaren Möglichkeiten gut behandelbare Erkrankung.

Schlafstörungen

Schlafstörungen können Frühsymptome psychischer Störungen sein. Sie zeigen sich u. a. durch Früherwachen oder Ein- und Durchschlafstörungen.

Soziale Phobie

Soziale Phobien äußern sich durch die Furcht vor prüfender Betrachtung durch andere Menschen. Dies kann zur Vermeidung sozialer Situationen führen.

Sucht

Sucht ist krankhaftes Verlangen nach einem Rauschmittel (Drogen oder Alkohol), das mit einer seelischen und körperlichen Abhängigkeit von dem Suchtmittel und einer zunehmenden Gewöhnung gegenüber seiner Wirkung verbunden ist. Viele Suchtpatient*innen benötigen deshalb allmählich immer höhere Dosen des Suchtmittels, um einen Rausch zu erleben. Bei der Entstehung der Sucht wirken seelische Faktoren, körperliche Vorgänge und die Eigenart des jeweiligen Suchtmittels zusammen. Direkte bzw. indirekte Folgen einer Sucht können seelische Schäden, körperlicher Verfall, nachlassende Leistungs- und Widerstandskräfte, u. U. auch Straffälligkeit und Abbau sozialer Verhaltensweisen sein.

Zwangserkrankung

Bei vielen Menschen treten gelegentlich Zwangssymptome auf, ohne dass diese einen besonderen Krankheitswert hätte. Die Zwangserkrankungen hingegen sind psychische Erkrankungen, die das Leben stark einschränken können. Dabei drängen sich dem Kranken immer wieder bestimmte Gedanken oder Handlungen auf. Die Kranken können die Unsinnigkeit dieser Gedanken und Handlungen einsehen, sie können sie aber trotzdem nicht abwehren.

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