Spezialsprechstunde: Bildgebungs-gesteuerte Hirnstimulation
Unsere Spezialambulanz bietet in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Hirnstimulation eine innovative Behandlungsmethode an: die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) mit fMRT-Steuerung. Diese Methode wird vor allem bei Depressionen und Schizophrenie eingesetzt, wenn Medikamente oder Psychotherapie nicht ausreichend helfen.
Was ist rTMS?

Die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) ist eine wissenschaftlich erprobte Therapie, die gezielt bestimmte Hirnregionen durch magnetische Impulse stimuliert. Sie kann die Symptome psychischer Erkrankungen lindern und ist gut verträglich. Besonders bei Depressionen oder Schizophrenie wird sie erfolgreich angewendet.
Die aktuelle S3-Leitlinie zur Therapie der unipolaren Depression empfiehlt rTMS als Behandlungsmöglichkeit für Patient*innen, die nicht ausreichend auf Medikamente ansprechen. Auch in der S3-Leitlinie zur Therapie der Schizophrenie wird rTMS als Option genannt, insbesondere bei anhaltenden akustischen Halluzinationen trotz medikamentöser Behandlung.
Was bedeutet fMRT-gesteuerte rTMS?
Unsere Therapie nutzt zusätzlich die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT), um individuell die Hirnregionen zu bestimmen, die stimuliert werden sollen. Dabei wird die Gehirndurchblutung gemessen, um aktive und weniger aktive Areale sichtbar zu machen.
Ablauf der Messung: Sie schauen sich während der Untersuchung einige Minuten lang Videofilme an, während die fMRT die Aktivität Ihres Gehirns analysiert. Diese Informationen helfen, die rTMS-Behandlung gezielt an Ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen.
Vorteil: Durch die fMRT-gesteuerte rTMS kann die Therapie noch wirksamer und effizienter auf Ihre persönliche Gehirnstruktur abgestimmt werden.
Für wen ist rTMS geeignet?
Die Behandlung kann eine Option für Patient*innen sein, die auf Medikamente nicht ausreichend ansprechen oder alternative Therapien suchen.
Aktuell behandeln wir folgende Erkrankungen:
1. Depressionen:
- Wenn Medikamente und Psychotherapie nicht ausreichend helfen.
- Wenn andere Behandlungen aufgrund von Nebenwirkungen oder Gegenanzeigen nicht möglich sind.
2. Schizophrenie:
- Bei anhaltenden akustischen Halluzinationen.
- Bei ausgeprägter sogenannter Negativsymptomatik (z. B. Antriebslosigkeit, sozialer Rückzug).
Welche Erkrankungen behandeln wir nicht mit rTMS?
- Angststörungen
- Zwangsstörungen
- ADHS
- Depersonalisation/Derealisation
- Tinnitus
- Tourette-Syndrom
- Migräne und chronische Schmerzen
- Neurologische Erkrankungen
Wie läuft eine rTMS-Behandlung ab?
- Schmerzfrei und nicht-invasiv: Sie sitzen entspannt, während eine Magnetspule auf Ihren Kopf gesetzt wird. Diese gibt kurze Magnetimpulse ab.
- Gefühl: Ein leichtes Klopfen auf der Kopfhaut, das gut vertragen wird und keine Betäubung erfordert.
- Keinerlei Einschränkungen nach der Sitzung – Sie können Ihrem Alltag sofort nachgehen.
Wie lange dauert eine rTMS-Therapie?
- Die Behandlung dauert 3 bis 6 Wochen.
- Es finden bis zu 5 Sitzungen pro Woche statt.
- Jede Sitzung dauert 20 bis 40 Minuten.
Welche Voraussetzungen gibt es?
Vor Ihrem ersten Termin sollten Sie mit Ihrer behandelnden Psychiater*in, Neurolog*in oder Psychotherapeut*in sprechen.
Bitte bringen Sie zum ersten Termin folgende Unterlagen mit:
- Arztbriefe und bisherige Befunde
- Ergebnisse bildgebender Untersuchungen (falls vorhanden)
- Laborbefunde
- Ihren aktuellen Medikamentenplan
- Informationen zu früheren Behandlungen