Cannabis- und Stimulanziensprechstunde
Der Konsum von Cannabis-Produkten oder synthetischen Drogen ist weit verbreitet. Schätzungsweise gibt es 300.000 Konsument*innen dieser Substanzen in Deutschland. Auslöser für den Gebrauch sind oftmals Neugier oder Gruppenzwang, aber auch Veränderungen in der individuellen Befindlichkeit (u. a. Trauer und Angst) können zum Konsum dieser Drogen führen. Eine Reihe von psychischen Erkrankungen kann ebenfalls einen Drogenmissbrauch nach sich ziehen. Dauerhafter Konsum führt in der Regel zu einer Abhängigkeit, die von vielen allein nicht mehr durchbrochen werden kann. In solchen Fällen hilft meist nur noch professionelle Hilfe.
Die Cannabis- und Stimulanzien- (so genannte Partydrogen) Gruppen der Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen möchten "User*innen" helfen, den Cannabis- und Stimulanzienkonsum zu beenden bzw. einzuschränken.
Unser Angebot
Wer ist angesprochen?
Alle Personen, die älter als 18 Jahre sind und in irgendeiner Form Probleme mit dem Konsum von Cannabis oder so genannten Stimulanzien wie Speed, Pep, Kokain, Ecstasy oder anderen festgestellt haben, können die Sprechstunde nutzen.
Cannabis, Speed, Pep, Kokain, Ecstasy
Die psychiatrisch-psychotherapeutischen Mitarbeiter der Ambulanz werden zunächst im Erstgespräch mit Ihnen psychische Belastungsfaktoren umfassend abklären. Nach dem Erstgespräch wird die Indikation für die weitere Behandlung gestellt. Darauf basierend werden gemeinsam mit Ihnen Therapievereinbarungen getroffen.
Sollte neben der Sucht eine behandlungsbedürftige Begleiterkrankung (z.B. Depression, Angst) vorliegen, werden wir Ihnen auch hierzu verschiedene Behandlungsoptionen mitteilen. Auch diese psychischen Erkrankungen können im Rahmen des ambulanten Kontaktes therapiert werden. Die Behandlung erfolgt in jedem Fall leitlinienorientiert nach den Empfehlungen der psychiatrischen und suchtmedizinischen Fachgesellschaften.
Einmal wöchentlich findet eine durch eine Psychologin geleitete Gruppentherapie statt. Ziel der Gruppenbehandlung ist die Förderung der Motivation zur Reduktion des Konsums und zum Erreichen einer Abstinenz. Patienten, die bereits abstinent sind, dient die Gruppe zur Aufrechterhaltung der Abstinenz und der Rückfallprophylaxe.
Was ist, wenn Sie noch zusätzlich andere Substanzen konsumieren (z.B. Alkohol oder Opiate)?
Dies ist kein Ausschlusskriterium zur Teilnahme. Gegebenenfalls ist eine vorherige stationäre Entzugsbehandlung erforderlich (was während des Erstgesprächs geprüft wird).
Für Patient*innen mit Heroinkonsum oder Patient*innen, die sich in Substitution befinden, bieten wir eine spezielle Gruppe an. Diese dient ebenfalls dazu, die Motivation zur Abstinenz oder Reduktion des (Bei-)Konsums bzw. die Rückfallprophylaxe zu fördern.
Voraussetzungen für eine Behandlung
- Mindestalter 18 Jahre
- Die Behandlung erfolgt auf freiwilliger Basis im Rahmen der abteilungsinternen Institutsambulanz
- Überweisung durch den Hausarzt (genauere Info bitte in der Ambulanz erfragen)