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Zentrum für Schematherapie - Haus 10

Was ist Schematherapie?

Bei der Schematherapie handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Verhaltenstherapie. Sie wurde von Jeffrey Young begründet. Sie gilt als ein integrativer Ansatz. Das bedeutet, dass sie die Elemente verschiedener Therapieformen (wie zum Beispiel der Gestalttherapie, der klassischen kognitiven Verhaltenstherapie aber auch der Psychoanalyse) miteinander verbindet. Die Entstehung von Störungen wird in Zusammenhang mit den Grundbedürfnissen von Menschen und deren Frustration in der persönlichen, meist frühkindlichen Entwicklung gebracht.

Zentrale Annahmen sind die Entstehung und Wirkung sogenannter Schemata. Es handelt im Kern um Kondensate aus Erfahrungen, die uns Informationen schneller erfassen und abrufen lassen sowie eine schnelle bzw. kognitiv wenig aufwändige Reaktion ermöglichen. Entsprechend lenken sie unser Erleben und richten unser Verhalten aus. Schemata existieren zu allen Dingen, mit denen Menschen Erfahrungen machen.

So prägen sich frühere Beziehungserfahrungen in der neuronalen Matrix ein. Therapeutisch relevant sind in der Schematherapie 18 Schemata, die sich im Wesentlichen an den fünf angenommenen Grundbedürfnissen orientieren. Angenommen wird, dass Schemata wie ein Persönlichkeitsmerkmal (trait) situationsübergreifend wirksam Erleben und Verhalten beeinflussen. Wird in einer konkreten Situation ein Schema aktiviert, spricht man einem sogenannten Schema-Modus. Dieser steuert das Erleben und Verhalten in einem konkreten Moment (state).

Die Beeinflussung der Schema-Modi ist das Kernziel der Interventionen der Schematherapie. Interventionen der Schematherapie folgen einem bestimmten Muster. Das Repertoire der Interventionen zu Beginn der Therapie orientiert sich an verschiedenen Verfahrensgruppen wie der Gestalttherapie (v.a. erlebnisbasierte Verfahren) und der Systemischen Therapie. Im weiteren Verlauf der Therapie werden verstärkt Techniken der Kognitiven Verhaltenstherapie verwendet.

Indikationen

Schematherapie ist vor allen Dingen für Patientengruppen entwickelt worden, die deutliche interpersonelle Problematiken haben, die sich auf die Persönlichkeit des Patienten attribuieren lassen. Entsprechend lässt sich das Feld der schematherapeutischen Behandlung auf alle Patientengruppen erstrecken, bei denen die Struktur der Persönlichkeit einen Einfluss auf die Pathogenese hatte und auf die Aufrechterhaltung hat. Darunter fallen affektive Störungen, angstzwang- und sorgenbezogene Störungen sowie Essstörungen.

Sie eignet sich für Patienten mit folgenden Problemen:

  • anhaltender innerer Anspannung und Erschöpfung
  • undifferenzierten negativen emotionalen Selbstzuständen
  • Neigung zu impulsivem beziehungsweise inkonsequentem Handeln
  • mangelnder Selbstberuhigungs- und Selbstregulationsfähigkeit
  • sich und andere nicht verstehen können (Mentalisierungsdefizite)
  • anhaltendem negativem Beziehungserleben

Kontraindikationen

Eine Kontraindikation besteht bei psychotischen Symptomen und Verläufen. Zudem sind akute Intoxikationen kontraindiziert. Begründet ist dies unter anderem in den Techniken der Schematherapie, die vor allem zu Beginn der Behandlung einen deutlichen Schwerpunkt auf ein imaginatives Vorgehen legt. Ebenfalls kann eine schematherapeutische Behandlung nicht bei akuter Suizidalität oder manisch erkrankten Patienten erfolgen.

Anmeldung und Kontakt

LVR-Klinikum Düsseldorf
Kliniken der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Haus 10 – Ambulanz
Tel.: 0211 922-3547
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