Kerzenwerkstatt
Niedrigschwellige Arbeitstherapie der Abteilung Rehabilitation
Im LVR-Klinikum Düsseldorf besteht seit April 2003 im Bereich für Soziale Rehabilitation ein arbeitstherapeutisches Angebot in Form einer Kerzenwerkstatt. Dort werden von den Bewohnern unter der Anleitung einer Ergotherapeutin Kerzen gefertigt.
Die Idee für eine Erweiterung des therapeutischen Angebotes entstand aus der Wahrnehmung, dass vorhandene tagesstrukturierende Maßnahmen, wie etwa Beschäftigungstherapie oder leichte Tätigkeiten, in der Wohngruppe nicht von allen Bewohnern hinreichend wahrgenommen werden konnten.
Die erforderliche Motivation für die Teilnahme am neuen Angebot "Kerzenwerkstatt" wird über eine direkte Entlohnung der Arbeit des Bewohners in Verbindung mit für ihn angemessenen Rahmenbedingungen gefördert.
Zunächst bedeutet dies für den Bewohner, dass er nicht unter dem Druck einer verpflichtenden Maßnahme steht, sondern je nach Befindlichkeit selbst entscheidet, wann und wie lange er an dem Angebot teilnehmen möchte. Die Mindestarbeitszeit für eine Entlohnung beträgt 30 Minuten.
Des Weiteren ist der Werkstoff Wachs für viele sehr ansprechend; das Ergebnis der Arbeit ist direkt abzusehen und auch der Verwendungszweck ist jedem zugänglich.
Die Herstellung einer Kerze ist in verschiedene, unterschiedlich schwierige Arbeitsschritte unterteilt. Somit ist es dem Therapeuten möglich, dem Bewohner eine seinen Fähigkeiten entsprechende Arbeit zuzuweisen. Außerdem besteht die Möglichkeit, den Arbeitsplatz individuell einzurichten, z.B. über die Erstellung von Hilfsmitteln.
Die Kerzenwerkstatt steht jedem Bewohner aus dem Bereich Soziale Rehabilitation offen und ist speziell für diejenigen gedacht, die auf Grund ihrer schwachen Grundarbeitsfähigkeiten (Ausdauer, Konzentration, Orientierung etc.) den Strukturen und Anforderungen der regulären Klinikarbeitstherapie oder einer Werkstatt für angepasste Arbeit nicht entsprechen.
Es können bis zu acht Bewohner gleichzeitig an der Arbeitstherapie teilnehmen.
Die Kerzenwerkstatt hat montags bis freitags täglich drei Stunden geöffnet, insgesamt sind also 15 Arbeitsstunden in der Woche möglich.